Film vs. Buch: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie

31. Juli 2017

Heut möchte ich zum ersten Mal so etwas wie einen Film-Buch-Vergleich machen. Eigentlich hatte ich bisher wenig Glück damit, dass meine gelesenen Bücher verfilmt wurden. Eher kaufte ich mir die Bücher zu einem Film oder einer Serie. Aber bei "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei" war ich recht überrascht, als ein Film dazu erschien.



Ein Buch darüber, wie man sein Leben rettet. ~ Die Zeit





Worum geht es?

Für Samantha läuft alles perfekt: Sie hat es geschafft, in die coolste Clique der Highschool aufgenommen zu werden, mit ihren drei engsten Freundinnen hat sie Riesenspaß und dann ist sie auch noch seit kurzem mit Rob zusammen, dem Schwarm aller Mädchen. Doch als sie nach der großen Party aufwacht, weiß sie, es ist an der Zeit, sich einige Fragen zu stellen: Was ist wirklich wichtig in ihrem Leben? Was hat sie noch vor? Welche ihrer Freundschaften sind wahrhaftig? Und welche Schuld kann noch beglichen werden? Denn sie weiß, es ist der letzte Tag ihres Lebens...

Dieser Text steht auf meinem gekauften Buch auf der Rückseite. Folgende Beschreibung steht auf verschiedenen Online-Seiten. Hätte ich diesen Text schon vorher gelesen, hätte ich mir das Buch wahrscheinlich nie gekauft, weil es einfach zu viel verratet.

Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte ...

Erwartungen an das Buch

Also ich mir dieses Buch kaufen wollte, las ich gerade Bücher, bei denen ich mir viele Zitaten erhoffte. Ein gutes Beispiel dafür wären die Werke von Lilly Lindner. Aber auch "alles so leicht" und "Das also ist mein Leben" waren dabei. Dabei handelt es sich um alles super Bücher, mit wunderschönen Zitaten und deshalb habe ich mir von "Wenn du stirbst..." auch so etwas in die Richtung erwartet. Der englische Titel lautet "Before I fall" und hat etwas Poetisches an sich. Im Deutschen hätte es ein kürzerer Titel aber auch getan.

Erwartungen an den Film

Bei Bücher, die verfilmt werden, erhoffe ich mir von dem Film eigentlich am meisten, dass er dem Buch treu ist. Natürlich kann man nicht alles in einen Film miteinbeziehen, aber er sollte so viel wie möglich übernehmen und nicht etwas dazu erfinden. Da ich von dem Buch noch einige Szenen im Kopf hatte (was nach so einer langen Zeit heißt, dass sie wichtig waren), hoffte ich natürlich auch, diese im Film wiederzufinden.
Wenn Du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie

Erwartungen erfüllt?

Gleich vorweg: Bei dem Buch erwartete mich etwas völlig anderes als gedacht. Was denkt man sich denn bei dem Titel schon? Aber ehrlicherweise wurde man in eine Highschool-Welt hineingeworfen, wo Samantha vollkommen glücklich ist. Auch arrogant und überheblich, aber glücklich. Und so wie es oben in der Beschreibung steht, durchlebt sie ein und denselben Tag mehrere Male. Es braucht wirklich einige Anläufe, bis sie ihre Sicht verändert. Und gerade deshalb zog sich für mich die Geschichte so. Leider waren für mich auch die meisten Nebencharaktere unsympathisch und ich kam mit dem Buch nicht so wirklich zurecht. Erst gegen Ende war das Buch dann etwas besser und auch ein wenig mehr das, was ich eigentlich erwartet hatte. Was mir sehr gut gefallen hat, waren ihre Gedanken an jedem Kapitelanfang. Diese stellten für mich den poetischen Teil des Buches dar.

Im Gegensatz zum Buch, war mir Samantha im Film viel leichter zugänglich. Was mir bei Filmen immer gut gefällt: Auch von den Nebencharakteren hat man eine klare Vorstellung, weil man sie sieht. Während des Films habe ich mich eigentlich sehr gefreut, da so viel vom Buch auch im Film zu finden war, jedoch ging alles viel zügiger. Außerdem fand ich den Ablauf im Film besser überschaubar und Samanthas Entwicklung war besser nachzuvollziehen.

Fazit

Als Buchliebhaber schmerzt es mich zu sagen, dass in diesem Fall der Film besser war. Einfach weil die Handlung schneller war und sich nicht alles so zog. Trotzdem war alles Wichtige dabei und somit eine gute Unterhaltung.
Natürlich werden ihre Gefühle im Buch detailreicher beschrieben, aber das nützt nichts, wenn man sich mit der Hauptperson nicht wirklich identifizieren kann. Und auch wenn sie einen Tag so oft durchlebt, erscheint mir ihre Veränderung im Buch über die wenigen Tage doch zu schnell.

Zum Nachdenken angeregt, haben aber sowohl das Buch, als auch der Film.


Vielleicht gibt es ein Morgen für euch. Vielleicht gibt es für euch tausend Morgen, oder dreitausend oder zehntausend [...]. So viel Zeit, dass ihr sie verschwenden könnt.
Aber für einige von uns existiert nur das Heute. Und es ist so, dass man es nie genau weiß. (S. 255)





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